Gjenganger (Die Wiedergänger)
Knut Henrik Henriksen
Ohne Titel (DIN 5023), 2024
Gips, Keramikpulver, Farbe (DIN 5023), 32 x 32 x 20 cm
Øystein Aasan
ONCE REMOVED (MEMORIALS), You didn’t have a safeword yet, 2024
Oil, oil stick on canvas, 80 x 90 cm
Exhibition
Gjenganger ( Die Wiedergänger)
Teilnehmende Künstler: Knut Henrik Henriksen und Øystein Aasan (NOR)
Samstag, 12. Oktober — Sonntag, 24.. November 2024; Öffnungszeiten: freitags bis sonntags 12 - 17 Uhr
Ausstellungseröffnung am Samstag, 12. Oktober 2024, 15 Uhr
Knut Henrik Henriksen und Øystein Aasan arbeiten in ihren künstlerischen Arbeiten - Malerei, Skulptur und Architekturprojekten - mit verschiedenen Medien und Ausdrucksformen. Beiden gemeinsam ist, dass sie das Studio sowohl als Test- und Produktionsort, aber auch als Ausstellungs- und Präsentationsort nutzen. So wird das Atelier von Henriksen und Aasan zu einem Werkzeug, das anderen wichtigen Elementen ihrer Arbeit ebenbürtig ist; wie Skizzen, Modellen und Texten.
Ein Schlüsselwort für Henriksens Werk ist „architektonischer Zweifel“, verstanden als Suche nach Momenten der Unruhe und ungelösten Elementen in der Architektur, die wiederum Möglichkeiten bieten, architektonische Verhältnisse aufzuzeigen oder umzugestalten. Diese Störungen werden oft gegen Baunormen oder Baunormen gerichtet, und es entsteht ein widersprüchlicher Möglichkeitsraum, in dem Strukturiertes auf Aufgelöstes trifft.
Für diese Ausstellung zeigt Henriksen eine neue Serie von Aquarellen, die er während seines Stipendienaufenthalts im Munch-Haus begann. Die Aquarelle werden mit einem genormten Malkasten Pelikan DIN 5023 hergestellt, der über eine begrenzte Farbpalette verfügt und dessen Konzeption auf die Bauhaus-Schule und deren Farblehre zurückgeht. In dieser Werkreihe werden die strengen architektonischen Strukturen aufgelöst und tendieren eher zu organischen Strukturen, obwohl sich sowohl die Farben als auch das Format der Zeichnungen an Standards orientieren.
Henriksen zeigt auch Skulpturen aus einer neueren Serie, bei denen die Idee von Standards durch die Wahl der Materialien betont wird; DIY-Architekturelemente und Styroporplatten werden umfunktioniert und in organische und verspielte Skulpturen verwandelt, und auch hier erzeugt die Beziehung zwischen dem Standardisierten und dem Organischen eine bedeutungsvolle Reibung.
Ein durchgängiges Thema in Aasans Werk ist die Beziehung zur Erinnerung. Und für die Ausstellung im Edvard-Munch-Haus in Warnemünde zeigt sich dies in der Auswahl des Materials, das man am besten als vorbereitend bezeichnen kann; Skizzen, Notizen, Texte und kleine Modelle. Auf einer allgemeinen Ebene arbeitet Aasan mit Erinnerung in Bezug auf Architektur und Ort, wie zum Beispiel Zeitschichten (Koselleck), sowohl persönlich als auch kollektiv.
Aasan zeigt Werke aus zwei größeren Serien mit dem Titel ONCE REMOVED, die beide eine Kombination aus persönlichen und kollektiven Erinnerungen an Architektur bzw. an Militärarchitektur und Denkmäler des Zweiten Weltkriegs verwenden, eine Form der Kartographie und Typologie der Erinnerungen erstellen, die in unserem öffentlichen Raum existieren.
So erhält man in der Ausstellung Gjenganger (Ibsen) einen Einblick in den gesamten Prozess bis zum fertigen Werk mit allen Elementen, die für diesen Prozess in der täglichen Arbeit im Atelier wichtig sind. Dies weist auf die Nutzung des Hauses durch Edvard Munch sowie auf die heutige Teilnutzung als Residenzateliers hin und bietet dem Betrachter gleichzeitig die einzigartige Möglichkeit, mitzumachen und den künstlerischen Prozess von der Idee bis zum Werk, vom Interesse bis zur fertigen Rahmung zu verfolgen.
Für Unterstützung danken wir der Hanse- und Universitätsstadt Rostock.